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Anlaufstelle für Menschen mit familiären Schwierigkeiten, Krisen oder wirtschaftlichen Sorgen

Die Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberatung der Diakonie im Hochsauerlandkreis verzeichnet auch 2019 einen hohen Beratungs- und Unterstützungsbedarf

 

Das vor der Corona-Krise aufgenommene Archivbild zeigt (von links) die Beraterinnen Annette von dem Bottlenberg, Ellen-Mendelin-Plauth, und Michaele Seidel. Foto: drh

Arnsberg/Brilon/Meschede (drh) - Es gibt weiterhin viel Beratungs- und Unterstützungsbedarf von Schwangeren und Paaren im Hochsauerlandkreis. Das zeigen die Zahlen aus dem vergangenen Jahr, die jetzt von der Beratungsstelle für Familien- und Lebensfragen - Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberatung (SKB) - ausgewertet worden sind. 2019 hat das Team der Diakonie Ruhr-Hellweg in Arnsberg, Brilon und Meschede insgesamt 400 Beratungsgespräche mit 282 Personen geführt.

Familienplanung, familiäre Schwierigkeiten, Überforderung oder wirtschaftliche Not sind einige der Gründe, warum sich die Menschen 2019 an die Beratungsstelle gewandt haben. Die Ratsuchenden beschäftigte zum Beispiel oft die Frage: Wie kann das Leben mit einem Kind oder einem weiteren Kind aussehen? "Nicht immer bedeutet eine Schwangerschaft nur Glück, sondern bringt auch Ängste und Unsicherheit mit sich!", sagt Ellen Mendelin-Plauth, Beraterin aus Brilon. "Viele Mütter und Väter arbeiten bei Leihfirmen, haben befristete Verträge und damit ein Einkommen, das nicht ausreicht, um die Bedarfe einer Familie abzudecken. So wurden häufig finanzielle Hilfen aus der Bundesstiftung und anderen Hilfefonds beantragt. Auch im ländlichen Bereich sind die Mietpreise für Wohnraum so gestiegen, dass viele Familien mit Familienzuwachs keine angemessene Wohnung mehr finden. Wir nehmen uns Zeit für die Fragen und Probleme der Schwangeren."

Alleinerziehende Mütter beklagten häufig ein ganz anderes Problem: zu wenige Kindergartenplätze, fehlende Tagesrandbetreuung, unflexible Arbeitszeiten, wie ihre Kollegin Michaele Seidel aus Meschede ausführt. "Die Chancen der alleinerziehenden Frauen, wieder ins Berufsleben einzusteigen, sind dadurch natürlich stark eingeschränkt."

Im Jahr 2019 kamen weiterhin viele Frauen aus anderen Herkunftsländern in die Beratungsstellen. Die Gespräche mit ihnen waren meist sehr zeitintensiv, da über die Vermittlung finanzieller Hilfen hinaus Gesprächs- und Klärungsbedarf bestand und eine enge Zusammenarbeit mit anderen Diensten und Einrichtungen der Flüchtlingshilfe notwendig war: "Die im Laufe der letzten Jahre entwickelte gute Kooperation hat sich auch 2019 bewährt", sagt Annette von dem Bottlenberg, Beraterin aus Arnsberg.

Die Nachfrage nach Präventionsangeboten für Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene sowie für Menschen mit einer lern- und/oder geistiger Behinderung blieb hoch. Die SKB erreichte mit 123 Veranstaltungen zu unterschiedlichsten Themen 462 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Das Team gestaltete zum Beispiel Projekttage an Grund- und Förderschulen, informierte Eltern, Lehrende und Erziehende und führte Fortbildungen durch. Das Thema "Sexualisierte Gewalt" stand im Fokus vieler Präventionsangebote.

Die Müttercafés in Brilon und Meschede waren im letzten Jahr weiterhin sehr gut besucht. Das niedrigschwellige Angebot ist auch ein Türöffner zur Beratungsstelle. "Junge Mütter aus unterschiedlichen Herkunftsländern konnten hier Vertrauen fassen und fanden so den Weg zu einem persönlichen Gesprächs und Hilfsangebot", sagt Michaele Seidel.

Eine positive Entwicklung hat ebenfalls das Projekt "Familienpatinnen" in Brilon genommen: Ehrenamtliche Familienpatinnen bieten Eltern mit kleinen Kindern dort ihre Unterstützung an, wo es keine Familie oder Nachbarschaft gibt, die helfen könnte. Wer sich ehrenamtlich als Familienpatin engagieren möchte, kann sich bei Ellen Mendelin-Plauth melden unter Telefon: (02961) 793967.

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