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Isolation beenden, Ankommen fördern

Diakonie unterstützt Aufruf gegen bundesweite Anker-Zentren für Geflüchtete

 

Kirchenkreis Soest-Arnsberg (drh). Drei Jahre nach der Eröffnung der ersten Ankunfts-, Entscheidungs- und Rückkehrzentren am 1. August 2018 in Deutschland fordert ein bundesweites Bündnis aus Wohlfahrtsverbänden, Menschenrechts- und Flüchtlingsorganisationen, Sammelunterkünfte wie "Anker-Zentren" abzuschaffen und die Erstaufnahme von Asylsuchenden anders zu organisieren. Die Diakonie Ruhr-Hellweg unterstützt den Aufruf "Isolation beenden - das Ankommen fördern - faire Asylverfahren sicherstellen".

Heinz Drucks, Leiter der Flüchtlingsberatung, kritisiert die aktuelle Situation deutlich: "Das Konzept ist gescheitert. Die Menschen leben in den Sammelunterkünften oft beengt und meist isoliert vom übrigen Gemeinwesen." So könnten sie zum Beispiel kaum Kontakt nach außen haben, dürften erstmal nicht arbeiten, hätten nur eingeschränkte Möglichkeiten sich zu bilden.

Zudem ist es laut Drucks in den vergangen Jahren nicht gelungen, die Asylverfahren nachhaltig zu beschleunigen, was jedoch eines der Kernziele für die Einrichtung solcher Unterkünfte war. "Deshalb müssen Geflüchtete bis zu zwei Jahre in Sammelunterkünften wohnen." Denn so lange (und länger) könne es dauern, bis die Behörden über ihren Asylantrag entscheiden würden. "Für die oftmals traumatisierten Menschen, eine ungeheure psychische Belastung und verlorene Zeit auf dem Weg zu nachhaltiger Integration", betont er.

"Erstaufnahmeeinrichtungen sollten das Ankommen der Menschen in den Mittelpunkt stellen und sie bestmöglich auf das Asylverfahren und den Aufenthalt in Deutschland vorbereiten", fordert das Bündnis. Heinz Drucks: "Der Umgang mit Geflüchteten ist eine wichtige Zukunftsaufgabe. Die Menschen brauchen nicht nur Schutz, sondern auch Unterstützung dabei, ihr Leben nach der Entwurzelung wieder eigenständig in den Griff zu bekommen. Bund, Länder und Kommunen müssen deshalb mehr Verantwortung zeigen. Dies läge im Interesse der Geflüchteten und ebenso in dem der Aufnahmegesellschaft."

Die Diakonie Ruhr-Hellweg bietet in den Kirchenkreises Soest-Arnsberg, Hamm und Unna Flüchtlingsberatung an. In Soest, Wickede und Möhnesee ist sie zudem in den Zentralen Unterbringungseinrichtungen (ZUE) für die Menschen da. Hier hat unser Team die Verfahrensberatung und das Beschwerdemanagement übernommen. In einer ZUE müssen Geflüchtete für bis zu zwei Jahre bleiben, nachdem sie zunächst in einer Erstaufnahmeeinrichtung waren.

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