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Stress, Paarkonflikte, seelische Belastungen

Rückblick auf 2020: Mehr Menschen in der Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberatung

 

Das vor der Corona-Krise aufgenommene Archivbild zeigt (von links) die Beraterinnen Annette von dem Bottlenberg (Arnsberg), Ellen-Mendelin-Plauth (Brilon) und Michaele Seidel (Meschede). Foto: drh

Hochsauerlandkreis (drh) - Verunsicherung, Zukunftsängste, Jobsorgen: Die Corona-Situation hat die psychischen Belastungen bei Schwangeren, Alleinerziehenden und deren Familien verstärkt, der Beratungs- und Unterstützungsbedarf ist deutlich gestiegen. Das zeigen die Zahlen aus dem vergangenen Jahr, die jetzt von der Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberatung (SKB) der Diakonie Ruhr-Hellweg ausgewertet worden sind. Die Ratsuchenden wandten sich 2020 mit den unterschiedlichsten Anliegen an die Mitarbeiterinnen in Arnsberg, Brilon und Meschede - zum Beispiel auch wegen persönlicher Schwierigkeiten, Überforderung, Problemen in der Partnerschaft oder wirtschaftlicher Not.

Insgesamt zählte das Team 363 Beratungsaufträge von Ratsuchenden und 454 Gespräche. Im Vorjahr waren es 282 Fälle und 390 Beratungstermine gewesen. "Die psychosoziale Situation vieler Alleinerziehender, Schwangerer und deren Familien war seit März 2020 oft problematischer als vor der Pandemie", berichtet Beraterin Ellen Mendelin-Plauth aus Brilon. "So führten ausgefallene Betreuungsmöglichkeiten bei Eltern zu Stress und Überbelastung." Auch Paarkonflikte und seelische Probleme wurden häufiger sichtbar, wie ihre Kollegin Annette von dem Bottlenberg aus Arnsberg ergänzt: "Das führte zu großem Gesprächsbedarf und neuen Fragestellungen. Die Anfragen waren im Vergleich zu den Vorjahren umfangreicher und vielschichtiger." Die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie bekamen die Ratsuchenden ebenso zu spüren. "Viele Frauen berichteten uns von existenziellen Sorgen, zum Beispiel weil sie oder ihr Partner die Arbeit oder den Job verloren hatten. Mietschulden und Wohnungsverlust waren die Folge", berichtet Michaele Seidel, Beraterin aus Meschede. Die Not der Frauen sei dann häufig auch ein Grund gewesen, sich gegen eine Schwangerschaft zu entscheiden, ergänzen die drei Diakonie-Mitarbeiterinnen. "Die Zahl unserer Beratungen dazu sind 2020 im HSK deutlich gestiegen."

Die Corona-Lage hat auch die Arbeitsweise der Beratungsstelle beeinflusst. Präsenz-Beratungen waren nur unter Einhaltung besonderer Schutz- und Hygienemaßnahmen möglich. Video- und Telefongespräche spielten eine immer größere Rolle. Gruppentreffen, Prävention für Kinder und Jugendliche und Projekte wie die Familienpatinnen oder die Müttercafés konnten leider nicht wie gewohnt stattfinden. "Dennoch war es uns wichtig, gerade auch in der Krise so gut wie möglich für die Menschen da zu sein", betont das Team.

Wer einen Gesprächstermin vereinbaren möchte, meldet sich am besten zuerst telefonisch unter 02931 78633-76 (Arnsberg), 02961 793967 (Brilon) oder 0291 2900-150 (Meschede) oder per E-Mail an skb-arnsberg@diakonie-ruhr-hellweg.de, skb-brilon@diakonie-ruhr-hellweg.de oder skb-meschede@diakonie-ruhr-hellweg.de.

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