Langjährige Mitarbeiterinnen werden geehrt
Soest (drh) „Ihr könnt doch nicht ohne mich anfangen“, lacht Claudia Wenker, als sie die Tür des Gruppenraums im Marie-Haverkamp-Haus in Soest öffnet. Ihre beiden Kolleginnen, die ebenfalls ihr Dienstjubiläum feiern, haben soeben einen Blumenstrauß überreicht bekommen. Claudia Wenker war noch im Einsatz und stößt nun zur Feier.
Im Marie-Haverkamp-Haus für Mutter und Kind gibt es heute gleich drei Jubiläen zu feiern. Siegried Briesenmeister ist als Reinigungskraft schon 35 Jahre im Mutter-Kind-Haus im Einsatz. Margit Karrie-Krause arbeitet in der Einrichtung bereits 30 Jahre als pädagogische Mitarbeiterin. Ihre Kollegin Claudia Wenker unterstützt das Team als Kinderkrankenschwester seit 25 Jahren. „Wir sind jahrelang miteinander gewachsen und haben viel Erfahrung. Jeder Tag ist trotzdem neu“, berichtet die Leiterin des Hauses, Christiane Wiggeshoff.
Das Mutter-Kind-Haus gehört zum Evangelischen Versorgungshaus-Verein für Westfalen e.V., der seit letztem Jahr mit der Diakonie Ruhr-Hellweg verbunden ist. Glückwünsche gibt es an diesem Tag deshalb auch von Christian Korte, Vorstand von Diakonie- und Versorgungshaus-Verein. „So eine Häufung von Dienstjubiläen erlebe ich auch nicht oft. Es spricht hoffentlich dafür, dass Sie sich bei uns wohlfühlen. Wir wissen Ihren langjährigen Einsatz sehr zu schätzen“, so Korte.
Mitten im Zentrum der Soester Altstadt leben Mütter mit ihren Kindern in der spezialisierten Einrichtung. Für 44 große und kleine Gäste auf Zeit ist Platz: entweder in intensiv betreuten Wohngruppen oder später, wenn es Fortschritte gibt, in eigenen Räumlichkeiten. Die meisten Klientinnen und Klienten bleiben zwischen sechs Monaten und zwei Jahren. „Meist haben die Mütter psychische Probleme: zum Beispiel eine Borderlinestörung und/oder Depressionen. Ein geregelter Alltag, wie Kinder ihn brauchen, ist dann häufig nicht möglich. Unser geschultes Team unterstützt Mütter und Kinder individuell auf ihrem Weg, wieder selbständig leben zu können“, so Wiggeshoff weiter.
Die Arbeit mit den Klienten sei oft belastend, berichtet Margit Karrie-Krause. Ihr größter Ansporn seien die leuchtenden Augen der Kinder: „Wir alle wollen den Kindern etwas Gutes tun. Sie sollen sich wohlfühlen in der Zeit bei uns. Das motiviert mich auch nach 30 Jahren.“