„Neuer Standort, gleiches, umfangreiches Angebot wie bisher auch“
Kirchenkreis Soest-Arnsberg (drh) - Noch hängt nicht jedes Bild an der Wand, aber dafür, dass der Umzug der Suchtberatung der Diakonie Ruhr-Hellweg innerhalb Werls noch ganz frisch ist, sehen die neuen Büroräume schon richtig einladend aus. 20 Jahre lang war „Neuer Markt 15“ in Werl das Zuhause der Beratungsstelle, nun finden Betroffene und Angehörige Unterstützung am neuen Standort „Paul-Gerhardt-Straße 5“.
„Uns war wichtig, dass wir sofort wieder mit den Beratungen starten können. Der Bedarf ist schließlich groß“, erklärt Stefanie Gernhold, Leiterin der vier Suchtberatungen der Diakonie Ruhr-Hellweg. Neben dem Standort Werl gibt es in Soest, Lippstadt und Warstein noch weitere Beratungsstellen. „Wir sind nun direkt an das evangelische Gemeindezentrum in Werl angeschlossen. Für Teamsitzungen, Selbsthilfegruppen und barrierefreie Beratungen dürfen wir auch die Räume der Kirchengemeinde mitbenutzen. Dafür sind wir sehr dankbar und es zeigt die enge Verbindung zwischen Diakonie und den Gemeinden. Außerdem bleibt am neuen Standort unser bisheriges Beratungsangebot genauso umfangreich bestehen wie bisher, natürlich kostenlos“, so Gernhold weiter.
In der Suchtberatung können sich Suchtgefährdete und abhängige Menschen, aber auch deren Angehörige beraten lassen. Und die Werler Beraterinnen der Diakonie wissen: Die Liste der Süchte ist lang. Alkohol-, Drogen-, Glücks- oder Mediensucht kommen ebenso vor wie Medikamentenabhängigkeit oder Essstörungen. „Es ist ein erster und wichtiger Schritt, wenn die Menschen nach einem oft langen und einsamen Leidensweg zu uns kommen. Wir agieren auf Augenhöhe, wir schreiben niemandem etwas vor, schaffen aber Perspektiven. Die Betroffenen und ihre Angehörigen sollen mit unserer Unterstützung ihren Weg aus der Sucht finden“, erklärt Beraterin Hildegard Bergmann-Roick. Dies geschieht sowohl in Einzel- und Gruppenberatungen, in der Vermittlung von Therapieplätzen oder der ambulanten Nachsorge.
„Süchte sind leider ein gesamtgesellschaftliches Problem. Es geht durch alle Schichten, in fast jeder Familie ist jemand mit einer Suchterkrankung anzufinden. Wichtig ist zu wissen, wo es Hilfe gibt und diese anzunehmen“, ergänzt Beraterin Kristin Häussler. Pro Jahr holen sich bei den vier Suchtberatungsstellen der Diakonie fast 1100 Menschen Unterstützung. Eine Zahl, die seit Jahren in etwa gleich hoch ist. „Die Gefahr bei jeglicher Form von Sucht ist die Rückfälligkeit. Wir haben hier Klienten, die waren 15 Jahre trocken und dann stand plötzlich der neue Nachbar mit einer Flasche Wein an der Tür. Solche Fälle erleben wir hier immer wieder“, bilanzieren die Beraterinnen.
Die Beratungsstelle in Werl in der Paul-Gerhardt-Straße 5 ist montags bis freitags von 8:30 bis 12:30 Uhr und dienstags von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Das Team, welches aus den Beraterinnen Hildegard Bergmann-Roick, Kristin Häussler und Tanja Kroll und Astrid Eichler als Verwaltungskraft besteht, ist telefonisch unter der 02922 3353 und per Mail suchtberatung-werl@diakonie-ruhr-hellweg.de zu erreichen. Alle Beratungen und Unterstützungsangebote sind kostenlos und unterliegen der Schweigepflicht.