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Sprachwandel in der sozialen Teilhabe

Ambulant Betreutes Wohnen wird zu Assistenz in eigener Häuslichkeit

 

Kirchenkreise Soest-Arnsberg, Hamm, Unna (drh) - Wichtige Neuigkeiten aus unserem Fachbereich IV „Selbstbestimmtes Leben“: Im Rahmen des Sprachwandels der sozialen Teilhabe wird unser großer Bereich „Ambulant Betreutes Wohnen“ ab März „Assistenz in eigener Häuslichkeit“, kurz (AeH) heißen. Die Teams an unseren insgesamt neun AeH-Standorten sind informiert, sie sind aktuell auch intensiv mit den leistungsberechtigen Personen im Gespräch. Auch auf unserer Homepage, in den Signaturen oder bei aktuellen Stellenausschreibungen sind die Namensänderungen bereits eingepflegt.

 

Im Interview mit Anja Hillmann aus unserer Öffentlichkeitsarbeit erklärt uns Fachbereichsleitung Sinah Müther Hintergründe zur Namensänderung.

 

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Fachbereichsleitung Sinah Müther

 

Anja Hillmann: Die Namensänderung, die jetzt bei uns frisch erfolgt ist, hat ja schon eine längere Vorgeschichte und hat unter anderem mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) zu tun. Was sind die Hintergründe?

 

Sinah Müther: "Schon vor drei Jahren hat der LWL angefangen, darüber nachzudenken, wie wir über soziale Teilhabe reden. Ausgangspunkt hierfür ist die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention und die sich dadurch ändernde Landschaft der sozialen Teilhabe. Deshalb ist es wichtig, dass wir unsere Sprache an die Bedürfnisse und Wünsche von Menschen mit Behinderungen anpassen.

Der LWL hat dann auch ein Positionspapier herausgegeben. Darin wird betont, dass Sprache nicht nur ein Werkzeug der Kommunikation ist, sondern auch unsere Wahrnehmung und unser Denken prägt."

 

AH: In dem Papier heiß es unter anderem, dass die Begriffe "ambulant" und "stationär" nicht mehr zeitgemäß seien.  

 

SM:  "Genau. Im Fokus soll nun die personenzentrierte Leistungserbringung stehen, bei der die individuellen Bedürfnisse und Wünsche des Einzelnen im Mittelpunkt stehen. Durch die Umstellung auf den Begriff "Assistenz in eigener Häuslichkeit" sollen bestimmte Aspekte mehr in den Fokus gerückt werden, sodass die alltägliche Arbeit der Mitarbeitenden besser widergespiegelt werden kann."

 

AH: Wichtig zu betonen ist ja: Das Konzept und unsere Angebote bleiben gleich. Aber der Fokus verändert sich.

 

SM: "Die neue Bezeichnung fördert die Inklusion von Menschen mit Behinderungen in die Gesellschaft. Sie werden nicht länger in Kategorien wie "ambulant" oder "stationär" eingeteilt, sondern als individuelle Persönlichkeiten mit eigenen Bedürfnissen und Wünschen wahrgenommen.

Der Begriff betont die Autonomie und Selbstständigkeit der Menschen mit Behinderungen. Sie haben das Recht, ihren Aufenthaltsort zu wählen und zu entscheiden, wie und mit wem sie leben und das spiegelt sich nun auch in der neuen Bezeichnung wider." 

 

Sinah Müther, vielen Dank für das Gespräch! 

Ihr Ansprechpartner

Sinah Müther
(Fachbereichsleiterin Selbstbestimmtes Leben)

02921 3620-330

0151 24508532

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Ausschließlich aus Gründen der besseren Lesbarkeit sehen wir von einer gleichzeitigen Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers ab und verwenden die sprachlich gängige Form, daher meist das generische Maskulinum. Wir verstehen das generische Maskulinum als neutrale grammatikalische Ausdrucksweise, die in der Ansprache sowie Ihrer Geltung selbstverständlich und ausdrücklich alle Geschlechter gleichermaßen umfassen soll. Vielen Dank für Ihr Verständnis.