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Asylverfahrensberatung erhält rührende Post

Ein unerwartetes Dankeschön

 

Diakoniemitarbeiterin Ursula Posewsky mit dem Dankesbrief eines ehemaligen Bewohners, der die Asylverfahrensberatung in der ZUE Möhnesee kürzlich erreichte. Foto: drh

Möhnesee (drh) - Ganz überrascht war Diakoniemitarbeiterin Ursula Posewsky aus der Asylverfahrensberatung der ZUE Möhnesee, als vor ein paar Tagen ein handgeschriebener Brief auf ihrem Schreibtisch lag. "Ich kam mehrere Male in Ihr Büro und bekam die Hilfe und Unterstützung, die ich brauchte. Dafür will ich Ihnen von ganzem Herzen danken. Danke für Ihre Unterstützung und Ihr Verständnis für Ihre Mitmenschen!", heißt es in dem Brief unter anderem.

Das vierköpfige Team der Asylverfahrensberatung erinnert sich gut an den Absender, einen jungen Mann aus Afghanistan, der Anfang Januar transferiert wurde. "Er war sehr freundlich, hat sich überall eingebracht und sprach sehr gutes Englisch", sagt Ursula Posewsky, die das Beschwerdemanagement verantwortet.

Dankbar für die Gespräche zeigten sich zwar die allermeisten Bewohnerinnen und Bewohner. Aber so eine schriftliche Rückmeldung sei schon selten. Kollege Robert Kosch fügt hinzu: "In den zweieinhalb Jahren, in denen ich jetzt hier bin, ist das dreimal vorgekommen." Umso mehr freue man sich über diese unerwartete, schöne Geste.

Die Diakonie Ruhr-Hellweg bietet auf dem Gelände der Zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE) in Möhnesee-Echtrop seit sieben Jahren eine Asylverfahrensberatung an. Viele der hier zeitweise wohnenden Menschen kommen aus Syrien, Afghanistan, dem Iran oder Nigeria. Momentan leben durchschnittlich etwa 500 Personen in der ZUE, die Verweildauer ist mit wenigen Wochen deutlich kürzer als noch vor der Pandemie.

Die Mitarbeitenden der Diakonie erklären den Bewohnerinnen und Bewohnern in der Asylverfahrensberatung, was es beispielsweise mit negativen BAMF-Bescheiden auf sich hat oder wie es um die Besuchserlaubnis und Familienzusammenführung bestellt ist. Dabei haben sie immer auch ein offenes Ohr für die Probleme der Geflüchteten. "Die Menschen sind froh, dass sie mit jemandem über ihre Sorgen sprechen können", so Ursula Posewsky. "Dazu gehören gravierende Erfahrungen, aber auch auf den ersten Blick banale Sachen, Unstimmigkeiten oder Fragen, die sich hier in der ZUE ergeben." Manchmal komme es zu Verständnisschwierigkeiten, wenn das Gegenüber weder der deutschen noch der englischen Sprache mächtig ist. Dann kommen Übersetzungs-Apps zum Einsatz, oder Kollege Michel Yaqub helfe mit seinen Arabischkenntnissen weiter.

Ursula Posewsky ist es wichtig, dass in der Öffentlichkeit kein falsches Bild der Gegebenheiten in einer ZUE vorherrscht. "Viele denken, die Bewohner lebten in besseren Verhältnissen als ,normale' Bürger. Aber dem ist nicht so. Sie bekommen das Nötigste zum Leben sowie ein wenig Taschengeld, von dem sie übrigens auch Bustickets bezahlen müssen, wenn sie zum Beispiel an freiwilligen Sprachkursen teilnehmen möchten." Vor diesem Hintergrund den Menschen in der ZUE empathisch und aufmerksam gegenüber zu treten, gehört zur täglichen Arbeit der Beraterinnen und Berater der Diakonie - eine Arbeit, für die sie oft ein mündliches und manchmal auch ein schriftliches Dankeschön bekommen.

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