Zum Hauptinhalt springen

Diakonie Ruhr-Hellweg ist morgen bei Protest-Kundgebung in Düsseldorf dabei

Land plant massive Kürzungen im Sozialsektor

 

Mitarbeitende der Diakonie Ruhr-Hellweg sind auch morgen wieder bei der Demo in Düsseldorf dabei! Foto: drh

Kirchenkreise Soest-Arnsberg, Hamm, Unna (drh) - „Reden wir Klartext: Sollten die geplanten Kürzungen im Landes- und Bundeshaushalt kommen, werden das sehr viele Menschen in der Region schmerzhaft spüren, die bisher unsere Angebote der Diakonie nutzen. Betroffen wären Eltern, Kinder, Familien oder Menschen, die dringend Beratung suchen und sie nicht mehr wie bisher bekommen würden.“ Axel Nickol, Fachbereichsleiter Reisen und Erholung bei der Diakonie Ruhr-Hellweg und Regionalvertreter in der AG Wohlfahrt Hamm und Unna, findet klare Worte für die angespannte Lage.

„Alle Wohlfahrtsverbände im Land sind ebenso betroffen wie wir“, so Nickol weiter. Deshalb hat die Freie Wohlfahrtspflege NRW am 13. November zu einer großen Kundgebung der landesweiten Kampagne „NRW bleib sozial!“ in Düsseldorf aufgerufen. Auch die Diakonie Ruhr-Hellweg wird morgen mit ihren Mitarbeitenden bei der Demo auf den Rheinwiesen dabei sein. „Bei der Auftaktveranstaltung letztes Jahr haben über 25.000 Menschen demonstriert. Dieses starke Zeichen möchten wir morgen wiederholen. Wir wehren uns entschieden gegen die geplanten Kürzungen des Landes von 83 Millionen Euro im Sozialsektor.“

Auch viele Angebote der Diakonie Ruhr-Hellweg könnten wegfallen

Die geplanten Kürzungen haben Auswirkungen auf viele Angebote, die wir als Diakonie in den drei Kirchenkreisen Soest-Arnsberg, Hamm und Unna anbieten. Betroffen wären unter anderem Kitas, OGS, unsere Asylverfahrensberatung oder zahlreiche Bereiche der Familienbildung.

„Auch unsere Schuldnerberatungen in Arnsberg, Meschede und Warstein sind bereits durch die Kürzungen von Fachberatungsstellen auf Landesebene betroffen. Diese unterstützen und vertreten uns und insbesondere die Interessen aller verschuldeten Menschen in NRW. Eine Tatsache ist, dass immer mehr Personen, auch jüngere Menschen, sich zum Beispiel durch Buy now, Pay later verschulden. Bisher bemühen wir uns, den Betroffenen zeitnah zu helfen. Die Beratungsbedarfe stehen zu unseren Beratungskapazitäten allerdings in keinem Verhältnis. Sollten die Kürzungen wie geplant kommen, rechnen wir mit Einschnitten und ggf. Nichtbesetzung von frei werden Stellen und somit deutlich längeren Wartezeiten für eine Beratung bei uns“, erklärt Stefanie Gernhold, Leiterin unserer Schuldner- und Insolvenzberatungsstellen. „Wir sollten uns alle bewusst sein, dass die Kürzungen innerhalb der gesamten Beratungslandschaft sichtbare und spürbare Folgen für die Menschen in NRW haben und sind daher in Düsseldorf dabei.“

Die Freie Wohlfahrtspflege NRW fordert deshalb von Bund und Land nachdrücklich eine dauerhafte, verlässliche und auskömmliche Finanzierung sowie ein öffentliches Bekenntnis für den Wert sozialer Dienstleistungen. Viele Träger bekommen seit Jahren unveränderte Pauschalen, zum Beispiel von Kommunen, Land und Bund. Durch Inflation oder bessere Bezahlung der Mitarbeitenden entstehen seit Jahren aber immer höhere Kosten für die Wohlfahrtsverbände, die bisher nicht adäquat ausgeglichen werden. Viele Träger finanzieren diese Lücke bisher durch Eigenmittel oder Spenden, die Rücklagen sind aber vielerorts aufgebraucht.

In der Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege NRW haben sich die Arbeiterwohlfahrt, die Caritas, der Paritätische, das Deutsche Rote Kreuz, die Diakonischen Werke und die Jüdischen Gemeinden mit ihren Spitzenverbänden zusammengeschlossen. 

Social Media Links

Ausschließlich aus Gründen der besseren Lesbarkeit sehen wir von einer gleichzeitigen Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers ab und verwenden die sprachlich gängige Form, daher meist das generische Maskulinum. Wir verstehen das generische Maskulinum als neutrale grammatikalische Ausdrucksweise, die in der Ansprache sowie Ihrer Geltung selbstverständlich und ausdrücklich alle Geschlechter gleichermaßen umfassen soll. Vielen Dank für Ihr Verständnis.