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Doppelter Blick auf die Menschenrechte

Diakonie RWL stellt zweite Abschiebebeobachterin ein

 

Düsseldorf/Münster, 26. Juli 2018. Die Abschiebungsbeobachterin der Diakonie RWL, Dalia Höhne, hat Verstärkung bekommen. Gemeinsam mit der neuen Kollegin Elena Vorlaender achtet sie bei Rückführungen auf die Einhaltung der Menschenrechte. Die personelle Aufstockung war nötig geworden, weil die Zahl der Abschiebungen vom Düsseldorfer Flughafen in den vergangenen sechs Jahren um das Vierfache gestiegen ist. 2017 wurden von dort 4.845 Menschen in ihre Herkunftsländer zurückgeführt. Elena Vorlaender unterstützt Dalia Höhne nun mit einer halben Stelle in der Abschiebungsbeobachtung.

„Mit dieser Stellenausweitung auf 150 Prozent stärkt das NRW-Innenministerium die unabhängige Abschiebungsbeobachtung. Im deutschlandweiten Vergleich ist unser Bundesland damit nun am besten aufgestellt“, erklärt Diakonie RWL-Vorstand Christian Heine-Göttelmann. Zwar gibt es auch in Frankfurt zwei unabhängige Abschiebungsbeobachterinnen, aber auf zwei halben Stellen. In Hamburg und Berlin arbeiten jeweils nur ein Beobachter bzw. eine Beobachterin.

Wenn Dalia Höhne und Elena Vorlaender einen Verstoß gegen die humanitären Standards bei Abschiebungen feststellen, melden sie dies dem „Forum Flughäfen in NRW“. Diesem Gremium gehören neben der Diakonie RWL noch die evangelische und katholische Kirche, weitere Nicht-Regierungsorganisationen wie Amnesty International, UNHCR sowie das NRW-Integrationsministerium, die Bundespolizei und die Zentralen Ausländerbehörden an.

Seit 2016 mehren sich die problematischen Fälle, über die sie das Forum informiert. „Bei der Umsetzung der Rückführungen am Flughafen habe ich keine unverhältnismäßig groben Behandlungen seitens der Behördenvertreter vor Ort erlebt“, sagt Dalia Höhne. „Aber im Vorfeld trafen manche Ausländerbehörden Entscheidungen, die ich für problematisch halte.“

Rückführungen können die Abschiebungsbeobachterinnen nicht verhindern, aber sie machen auf Missstände aufmerksam und vermitteln zwischen allen Beteiligten. So hat Dalia Höhne schon dafür gesorgt, dass Betroffene dringend benötigte Medikamente oder Koffer erhielten, die in der Aufregung der Abschiebung vergessen worden waren. Oder sie gibt den Menschen Adressen von sozialen Organisationen, die ihnen im Zielland weiterhelfen können. „Vier Augen sehen mehr als zwei“, freut sich Dalia Höhne. „Das macht unsere Beobachtung glaubwürdiger und damit objektiver und unabhängiger.“

Seit Juni hat Elena Vorlaender bereits fünf Sammelabschiebungen begleitet. Neben Englisch spricht die 25-jährige Sozialarbeiterin fließend Französisch. Nach dem Abitur absolvierte sie einen Freiwilligendienst in Gambia und arbeitete mehrere Monate für eine Kinderrechtsorganisation in Marokko. Bislang war sie in der stationären Jugendhilfe tätig und hat dort unbegleitete minderjährige Flüchtlinge betreut.

Mehr über die Abschiebungsbeobachtung der Diakonie RWL und Bilder zum Downloaden finden Sie auf unserer Website: https://www.diakonie-rwl.de/themen/migration-und-flucht/verstaerkung-abschiebungsbeobachtung und https://www.diakonie-rwl.de/presse/elena-vorlaender

 

Diakonie RWL

Das Diakonische Werk Rheinland-Westfalen-Lippe e.V. ist der größte diakonische Landesverband und einer der größten Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege. Es erstreckt sich über Nordrhein-Westfalen, Teile von Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Hessen. Die Diakonie RWL repräsentiert 4.900 evangelische Sozialeinrichtungen, in denen 330.000 Mitarbeitende hauptamtlich oder ehrenamtlich tätig sind.

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