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Flüchtlingsbüro offiziell eröffnet

Hier setzt man nicht nur auf Beratung und Begleitung, sondern auch auf die Begegnung

Das Flüchtlingsbüro an der Wilhelmstraße 43 wurde offiziell eröffnet durch (von links) Diakonie-Vorstand Christian Korte, stellv. Superintendentin Kerstin Goldbeck, Diakon Thomas Grieshaber, Pfarrer Otmar Rüther, Verwaltungsleiter Friedrich Disselhoff und Heinz Drucks, Leiter der Diakonie-Flüchtlingsberatung. Foto: Evangelischer Kirchenkreis Hamm

Hamm - Am Montag, 7. Mai 2018, wurde das neue Flüchtlingsbüro des Evangelischen Kirchenkreises Hamm offiziell durch die stellvertretende Superintendentin Kerstin Goldbeck und den Vorstand der Diakonie Ruhr-Hellweg Christian Korte eröffnet. Der Kirchenkreis bietet hier in Kooperation mit der Diakonie Beratung und Begleitung von Flüchtlingen und deren Helfern.

"In unserer Arbeit mit geflüchteten Menschen geht es nicht nur um Beratung, sondern ebenso sehr um Begegnung", hebt die stellvertretende Superintendentin Kerstin Goldbeck hervor. Denn, so Goldbeck weiter: "Wir möchten zu einer Gesellschaft beitragen, in der Menschen unterschiedlicher Herkunft in Frieden zusammenleben."

Durch die Zusammenarbeit mit der Diakonie Ruhr-Hellweg, die hier seit August 2017 eine Außenstelle ihrer Flüchtlingsberatung in Soest eingerichtet hat, besteht nun in den attraktiven Räumlichkeiten des Flüchtlingsbüros ein breites Angebot. "Wir möchten den Menschen über die akute Flucht hinaus Perspektiven bieten", misst auch Christian Korte von der Diakonie Ruhr-Hellweg dieser Arbeit hohe Bedeutung zu. Denn: "Integration ist eine entscheidende Zukunftsaufgabe, und deshalb ist uns das Angebot in Hamm sehr wichtig." Die Menschen würden hier in Deutschland mit den Wirren des Rechtsstaats konfrontiert, müssten sich damit zurechtfinden. Doch bei allen Problemen mit diesen Regeln, so Korte, lebten wir  - Gott sei Dank- in einem Rechtsstaat. So gelte es, zu beraten und zu unterstützen, aber auch energisch Populisten zurückzuweisen, die unseren Rechtsstaat in Frage stellen.

Als Reaktion auf die steigenden Flüchtlingszahlen und die damit verbundenen Anforderungen an die kirchliche Arbeit hatte der Kirchenkreis Hamm schon 2015 in Absprache mit der Evangelischen Kirchengemeinde Hamm den Synodalbeauftragten für Migration und Asyl, Pfarrer Otmar Rüther, von Teilen seiner gemeindlichen Verpflichtungen entbunden, um so mehr Zeit für die Betreuung und Beratung von Flüchtlingen zur Verfügung zu stellen. Seit September 2016 wird dieses Angebot ergänzt durch Diakon Thomas Grieshaber, der als gelernter Gemeindepädagoge vor allem die Betreuung der in den Gemeinden aktiven Ehrenamtlichen wahrnimmt und Wochenendfreizeiten für Flüchtlinge anbietet. Seit Februar 2018 stehen nun die neuen Räumlichkeiten in der Wilhelmstraße 43 zur Verfügung, in denen alle drei Personen an einem Ort Beratung und Begleitung von Flüchtlingen und deren Helfern anbieten. Dies geschieht durch individuelle Beratung und Seminarangebote. Gerade für letzteres bieten die Räumlichkeiten gute Voraussetzungen.

"Begegnung - Beratung und Begleitung" steht als Motto im Schaufenster des Flüchtlingsbüros an der Wilhelmstraße 43 in Hamm Westen (59065 Hamm). "Wir begegnen hier geflüchteten Menschen oft zum ersten Mal, die mit einem Anliegen zu uns kommen", berichtet Diakon Thomas Grieshaber von seinen Erfahrungen. "Hier begegnen wir aber auch ehrenamtlichen Mitarbeitenden aus den Gemeinden, die auf eine Tasse Kaffee oder Tee vorbeikommen, von ihrer Arbeit vor Ort berichten, und mit denen wir Fragen erörtern und gemeinsam Aktionen planen." Die Beratung vor allem in rechtlichen Fragen und bei Bedarf die Begleitung bei Behördengängen und in Verfahren sind ebenso Teil des Angebots wie die Vermittlung von Hilfsangeboten. Dreimal pro Woche (montags von 8 bis 13 Uhr, mittwochs und freitags von 8 bis 14 Uhr) ist Zahra Behzadpour von der Diakonie Ruhr-Hellweg für Menschen mit Fluchthintergrund in Hamm erreichbar. Die Beraterin empfängt vor allem Menschen aus Afghanistan, Syrien, dem Iran, Somalia oder Eritrea. Meist geht es dabei um rechtliche Dinge wie das Asylverfahren. Zahra Behzadpour ist einst selbst geflohen, hat daher einen sehr guten Zugang zu den Menschen, die sie aufsuchen. Ein großes Plus sind ihre Sprachkenntnisse, denn Behzadpour spricht neben Deutsch und Englisch auch Persisch und Dari. "Unsere Beratung ist unabhängig, kostenlos und vertraulich", betont Behzadpour. Willkommen seien erwachsene Flüchtlinge und Familien ebenso wie unbegleitete minderjährige Flüchtlinge mit allen Fragen rund um ihren Aufenthalt.

 

Die Personen im Flüchtlingsbüro:

Pfarrer Otmar Rüther, Migrationsbeauftragter des Kirchenkreises, ist mit seiner langjährigen Erfahrung vor allem in der Beratung tätig, er vermittelt Angebote wie Sprachkurse und leistet zumeist die "Erste Hilfe" in vielen Notsituationen.

Diakon Thomas Grieshaber, Referent für Flüchtlingsarbeit im Kirchenkreis Hamm, hat als Schwerpunkt den Kontakt zu Kirchengemeinden und ehrenamtlichen Mitarbeitern vor Ort und ist für die Entwicklung von Integrationsmaßnahmen, vor allem Familienfreizeiten mit deutschen und geflüchteten Familien, auf einen Bauernhof in Borken verantwortlich. Dies passiert in Kooperation mit Kirchengemeinden oder Kindertagesstätten. Dieses Angebot ist in dieser Art einzigartig in Hamm. Derzeit ist eine "Teestube" in der Entwicklung. Dort können sich am Freitagnachmittag Menschen treffen, die sich beispielsweise auf den Familienfreizeiten kennengelernt haben, gemeinsam im Gespräch bleiben wollen, miteinander kochen und Aktionen planen.

Zahra Behzadpour von der Flüchtlingsberatungsstelle der Diakonie Ruhr-Hellweg arbeitet mit 20 Stunden in der Woche im Flüchtlingsbüro. Sie hat viele Jahre in Soest in der Flüchtlingsberatung gearbeitet, bringt dadurch auch jede Menge Erfahrung mit und hat als Iranerin den großen Vorteil, dass sie viele kulturelle Hintergründe kennt und persisch spricht. Zudem studiert sie berufsbegleitend Soziale Arbeit.

(Evangelischer Kirchenkreis Hamm)

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