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„God bless you!“: An Weihnachten sind Vater und Sohn endlich vereint

Flüchtlingsberaterin der Diakonie Ruhr-Hellweg berichtet von ihrer Arbeit

 

Kirchenkreis Unna (drh) - "Ich versuche, die Schicksale nicht mit nach Hause zu nehmen. Aber manchmal ist das schwierig", sagt Angelika Glamoc. Sie arbeitet als Flüchtlingsberaterin der Diakonie Ruhr-Hellweg im Kreis Unna mit Menschen, die ihre Heimat hinter sich gelassen haben. Hinter sich lassen mussten.

Wie die junge Frau aus Uganda, die in der Ukraine studierte, als der Krieg ausbrach. Die jetzt in einer Einrichtung mit vier anderen Frauen wohnt, bei schlechter Internetverbindung versucht, zumindest Onlinekurse zu belegen - und nicht weiß, wie es weitergehen soll. Ihre Situation versucht Angelika Glamoc gerade mit Hochdruck zu verbessern. "Die Ukrainerinnen und Ukrainer, die hier in Deutschland oft Familie haben, kommen verhältnismäßig gut zurecht. Anders ist es bei den Studierenden aus Drittländern. Sie sind oft total ratlos", weiß die Pädagogin und Kommunikationswissenschaftlerin, die selbst im ehemaligen Jugoslawien aufwuchs. Was ihr wichtig ist, zu betonen: "Für uns gibt es keine Flüchtlinge erster und zweiter Klasse. Egal ob sie aus der Ukraine kommen, aus Syrien oder Afghanistan: Wir behandeln alle gleich."

Angelika Glamoc hat ihr Hauptbüro im Flüchtlingstreff "Haus Frieden" in Bergkamen. Die Flüchtlingsberatung der Diakonie ist hier die zentrale Anlaufstelle für alle Geflüchteten, die in Bergkamen ankommen. "Wir geben den Menschen Orientierung und unterstützen sie dabei, ihr Leben hier vor Ort zu meistern", so die Beraterin. Die gute Zusammenarbeit mit den engagierten Ehrenamtlichen sowie lokalen Behörden sei dabei sehr hilfreich.

Zum Beispiel im Fall der irakischen Familie, um die sie sich vor einiger Zeit kümmerte. Die ein Schicksal erfuhr, das Angelika Glamoc immer noch nahegeht: Die Mutter begeht Suizid, direkt vor der Wohnung der Familie. Vater und Kinder halten es in der Wohnung nicht mehr aus. "Es war ein langwieriger Akt, eine Umquartierung durchzubekommen. Aber am Ende hat es geklappt: Die Familie durfte nach Bayern ziehen, wo sie Verwandtschaft hat."

So hart viele Schicksale, die Angelika Glamoc begleiten, auch sind: "Oft gibt es einen hoffnungsvollen Ausgang." So auch ganz aktuell bei dem nigerianischen Vater, der um das Sorgerecht für sein Kind kämpfte, das erst bei der psychisch labilen Mutter lebte, dann unter Obhut des Jugendamtes stand. Angelika Glamoc kämpfte mit, vor Gericht, setzte sich vehement für den Vater ein. Weihnachten mit seinem Sohn zu verbringen, war sein größter Wunsch - der sich schließlich erfüllte: das Fest verbringen sie gemeinsam und auch danach dürfen sie in einer Vater-Kind-Einrichtung zusammen wohnen. "God bless you!", habe der freudestrahlende Mann ihr im Gerichtssaal zugerufen, erinnert sich Angelika Glamoc. "Das ist für mich das Schönste: zu sehen, dass es für Menschen, die ich berate und begleite, bergauf geht!"


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