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Immer mehr junge Menschen und Schwangere suchen Rat

Familien- und Lebensberatung der Diakonie blickt zurück auf das Jahr 2018

Sie stellten die neuen Angebote vor: Maria Wulfinghoff (Sommerland), Ines Dewald, Petra Blanke, Britta Koßmann und Annette Drebusch von der Beratungsstelle für Familien- und Lebensfragen der Diakonie in der Wiesenstraße (v.l.). Foto: drh/Kathrin Risken


Soest (drh) –  Immer mehr Schwangere und Mütter sprechen über psychische Belastungen und nehmen Unterstützung an – darauf weist die Beratungsstelle für Familien- und Lebensfragen der Diakonie Ruhr-Hellweg in Soest hin. Zudem begleiten die Experten immer mehr Menschen, die beruflich und privat an ihre Grenzen kommen, erzählen sie bei der Vorstellung ihres Jahresberichtes 2018. Wichtige Themen waren unter anderem berufliche Orientierung, Trennung und Scheidung sowie Lebensorientierung. Auffällig: viele junge Erwachsene und vermehrt Männer kommen. Reagiert hat man auf diese Entwicklungen prompt: Das Beratungs- und Kursangebot wurde in allen Bereichen erweitert.

Zur Beratungsstelle gehören sowohl die Paar- und Lebensberatung (PuL) als auch die Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberatung (SKB) sowie die Kindertrauergruppe „Sommerland“. 

„Psychische Krisen rund um die Geburt gab es zu jeder Zeit, etwa 20 Prozent aller Frauen, die ein Kind entbinden, sind davon betroffen“, erzählt Annette Drebusch, Leiterin der SKB. „Glücklicherweise hat das Thema aber in den letzten Jahren zunehmend den Weg in die Öffentlichkeit gefunden. Sogenannte ,Frühe Hilfen` werden für nötig erachtet. Und so stellen wir fest, dass durch diese Offenheit der Bedarf stark gestiegen ist.“  Die Angebote der Diakonie im Bereich „Frühe Hilfen“ wurden deshalb vor allem im letzten Jahr stark erweitert. „Frühe Hilfen“ sind kostenlose Angebote für (werdende) Eltern von Kindern im Alter von null bis drei Jahren, die sich Beratung und Unterstützung in dieser Zeit wünschen. Exemplarisch nennt Drebusch Gruppentreffen für Schwangere oder für Mütter mit Babys, in denen die Frauen eng begleitet werden, sich aber auch etwas Gutes tun sollen, sowie persönliche Gespräche.  

In der SKB haben insgesamt 535 Menschen das Beratungs-Angebot der Diakonie in der Wiesenstraße in Soest wahrgenommen. Weitere Aufgabenbereiche der Fachleute sind zum Beispiel Präventionsveranstaltungen zu Themen wie „Frühe Hilfen“, sexualisierte Gewalt und Sexualpädagogik. In insgesamt 70 Veranstaltungen konnten in kleinen Gruppen und im direkten Kontakt 340 jungen Menschen erreicht werden.  

Probleme im privaten und beruflichen Umfeld treiben diejenigen um, die die Paar- und Lebensberatung aufsuchen. 371 Menschen wandten sich im letzten Jahr an die PuL der Diakonie in Soest. 2018 wurden insgesamt fast 1.000 Beratungsstunden verzeichnet, 1.050 Termine haben stattgefunden. 

„Besonders auffällig ist, dass immer mehr junge Erwachsene zu uns kommen. Zudem nutzen deutlich mehr Männer als in den früheren Jahren unsere Angebote“, erklärt Fachbereichsleiter Dirk Grajaszek. „Dabei bemerken wir, dass vielen Menschen ein Gefühl von ,Zuhause sein` abhanden gekommen ist. Sie fühlen sich durch berufliche oder private Probleme nicht mehr geborgen“, zieht er Bilanz, „immer wieder ist das Gegenstand der Gespräche.“ Schwerpunkte in den Beratungen seien berufliche Orientierung, vermehrt verlangte berufliche Flexibilität sowie familiäre Sorgen wie Trennungen oder Scheidungen, Fragen und Ideen zur „grundsätzlichen Lebensorientierung“ aber auch Depressionen gewesen, so Experte Grajaszek.
Die Beraterinnen und Berater haben reagiert und sind auf derlei Themen eingestellt und geschult.

Auch die Gruppe „Sommerland“ für trauernde Kinder, Jugendliche und ihre Familien blickt auf 2018 zurück. Und das sehr positiv, wie Sommerland-Leiterin Maria Wulfinghoff betont. „Sommerland ist mittlerweile sehr etabliert, die Menschen in der Region wissen, dass wir ein verlässlicher Ansprechpartner sind.“ Insgesamt wurden 33 Familien mit insgesamt 65 Kindern und Jugendlichen im Alter von fünf bis 21 Jahren betreut und zu einer aktiven Auseinandersetzung mit ihrer Trauer ermutigt. 

Äußerst gut angenommen wird nach wie vor die Sommerland-Wanderausstellung: „Wir sind damit an vielen Orten gern gesehen“, resümiert Wulfinghoff. Als sehr wertvoll betrachtet die Trauerpädagogin zudem die präventive Arbeit: Die Mitarbeitenden der Diakonie schulen pädagogisches Personal in KiTas, Schulen und anderen Einrichtungen im Umgang mit trauernden Kindern. „Damit die Kinder vor Ort aufgefangen werden können.“

Die Beratungsstelle für Familien- und Lebensfragen ist unter der Telefonnummer 02921 3620-152 zu erreichen.

 

 

 

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