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Letzte Tagung ohne Beschlüsse und Haushaltsberatungen

Kreissynode des Evangelischen Kirchenkreises Arnsberg gestaltet den Abschied feierlich und mit einer Diskussion

1- Synodale und Gäste feiern Gottesdienst. Foto: Kirchenkreis Arnsberg/Kathrin Koppe-Bäumer

8- Auf dem Podium: (von links) Sigrid Beer, Andreas Thiemann und Dr. Martin Michalzik. Foto: Kirchenkreis Arnsberg/Kathrin Koppe-Bäumer



Kirchenkreis Arnsberg (drh) – Statt der üblichen Themen standen jetzt ein Gottesdienst, Begegnungen sowie Gedanken zu Gegenwart und Zukunft auf der Tagesordnung der letzten Kreissynode im Ev. Kirchenkreis Arnsberg. Nach 55 Jahren nimmt dieser mit dem Kirchenkreis Soest am 1. Januar 2019 die Arbeit im neuen Ev. Kirchenkreis Soest-Arnsberg auf. „Wir gehen gern diesen Weg. Und wir werden glücklich miteinander werden“, prophezeite Superintendent Alfred Hammer, als er im Gemeinsamen Kirchenzentrum in Meschede die Mitglieder des evangelischen Parlaments begrüßte. Hoch erfreut wandte er sich den zahlreichen Gästen zu: Bürgermeister der Sauerländer Städte, Vertreter aus den katholischen Dekanaten und den Klöstern, Abgesandte der Verbände und Institutionen, Pfarrer im Ruhestand und Gemeindeglieder aus allen Orten, die sich gern an die 55 Jahre im Kirchenkreis erinnerten. Zu Gast waren auch Superintendent Dieter Tometten aus dem Kirchenkreis Soest und Vertreter der Gemeinden von Börde und Hellweg und des Kirchenkreises, wie Öffentlichkeitsreferentin Kathrin Koppe-Bäumer in einer Pressemitteilung schreibt.

Den besonderen Ablauf habe er gewollt, gab Hammer zu, um den Abschied zu gestalten und eine Ansage zu machen „in einer Zeit, in der sich so viel verändert – auch bei uns in der Kirche.“ Die Veranstaltung solle deutlich machen, welche Verantwortung evangelische Kirche „für unser Gemeinwesen in den Städten, im Kreis, in der Ökumene, in Politik und Gesellschaft“ habe. Gut protestantisch eröffneten der Ev. Posaunenchor aus Olsberg, geleitet von Horst Jerzembek und Gerd Weimar an der Orgel, den Abendmahlsgottesdienst mit festlicher Musik. Der Gesang war kräftig und die Aufmerksamkeit groß, als Oberkirchenrätin Doris Damke, die landeskirchliche Ortsdezernentin, zum Bibeltext des Ewigkeitssonntags predigte: Da geht es um enttäuschte Menschen, die – zurückgekehrt aus dem babylonischen Exil – in der Heimat nichts mehr so wie erhofft vorfinden. In diese Unsicherheit verspricht ein Prophet: Gott schafft einen neuen Himmel und eine neue Erde. Darauf sollen die Verunsicherten sich verlassen in ihrer Welt, die aus den Fugen geraten ist.

Gott verleihe Menschen Mut und Tatkraft, Menschen wie uns, die mit dazu beitrügen, dass die Welt aus den Fugen gerät. Denn „wir sind zugleich gerechtfertigt und freigesprochen als auch fehlende und sündige Menschen“ – betonte die Theologin laut dem Pressetext. Von solchen Menschen wolle Gott, damals wie heute, dass sie an „seiner Schöpfung mitwirken“. Auch wenn sich links und rechts eine andere Stimme Gehör verschaffen wolle, zähle Gottes Versprechen: Ich mache alles neu. Diese Zusage helfe der Kirche, ihren Auftrag zu erfüllen, nämlich „Kirche in der Zeit mitzugestalten“. Sie sei gewiss, versicherte Damke, dass die Synodalen des Kirchenkreises Arnsberg dies auch im zukünftigen Kirchenkreis im Licht der Verheißungen Gottes tun würden, „mit getröstetem, unerschrockenem und zielgeleiteten Wagemut eines Christenmenschen“.

Weiterhin gestalteten den Gottesdienst Dechant Hubertus Böttcher aus Arnsberg, Mitglieder des Kreissynodalvorstands und der kreiskirchlichen Arbeitsbereiche. Beim Abendmahl geistlich und vom anschließenden Imbiss materiell gestärkt wurde die Gemeinde zum Publikum einer vom evangelischen Journalisten Andreas Thiemann moderierten Podiumsdiskussion. Der legte mit seinem Konfirmationsspruch „Ich schäme mich des Evangeliums nicht“ den Roten Faden an, der sich auch wiederfinden ließ in den Kurzvorträgen und Gesprächsbeiträgen von Sigrid Beer, Abgeordnete der Grünen/Bündnis 90 im Düsseldorfer Landtag und Dr. Martin Michalzik, Bürgermeister von Wickede. Beide trugen beherzt und bodenständig ihre Gedanken vor, wie der Kirchenkreis weiter ausführt. Sie kamen inhaltlich dem von Alfred Hammer benannten Interesse nach, den Stellenwert der Kirche im gesellschaftlichen Diskurs und die Bedeutung der Frage nach Gott zu benennen. Ihre verständliche Sprache und ihre deutlich gezeigte Bindung an evangelische wie katholische Kirche ermutigten viele im Publikum, mit Fragen und oft sehr persönlichen Äußerungen zum Gespräch beizutragen. Von Politikern wünschte man sich die Bereitschaft, sich gegenseitig nicht nur zu kritisieren sondern auch wertzuschätzen. Wie man sich mit rechtsradikalen, aggressiven Auftreten konstruktiv auseinandersetzen könne, wurde ebenfalls diskutiert.

 

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