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Transgender wird immer mehr zum Thema

Die Paar- und Lebensberatung der Diakonie im Hochsauerlandkreis blickt auf 2018 zurück

Dirk Grajaszek, Leiter der Paar- und Lebensberatung der Diakonie (links) und Berater Uwe Madeia haben die Zahlen für Meschede und Arnsberg ausgewertet. Foto: drh


Arnsberg/Meschede (drh) – Persönliche Krisen, Probleme in der Partnerschaft oder Schwierigkeiten im Erziehungsalltag: Dies sind einige der häufigsten Gründe, warum sich Menschen im vergangenen Jahr an die Beratungsstelle für Familien und Lebensfragen – Paar und Lebensberatung – gewandt haben. Die Auswertung der Zahlen für 2018 zeigt, dass es weiterhin viel Beratungs- und Unterstützungsbedarf von Einzelnen, Paaren und Familien im Sauerland gibt. Zunehmend wenden sich auch Transgender-Menschen an die Diakonie Ruhr-Hellweg.

Insgesamt verzeichnet das Team in Meschede und Arnsberg 112 Fälle mit 184 Ratsuchenden in Einzelberatungen, Paarberatungen und Familienberatungen. Die Klientinnen und Klienten wurden in 424 Terminen in insgesamt 432 Stunden beraten. Von der Problematik der ratsuchenden Erwachsenen waren 145 Kinder betroffen. Wie in den Vorjahren ging es in den Gesprächen vor allem um Konflikt- und Krisenbewältigung. „Dabei standen Veränderungen oder Verbesserungen in der Partnerschaft, im Erziehungsalltag oder in der Beziehung zwischen den Generationen im Vordergrund“, erklärt Dirk Grajaszek, Leiter der Paar- und Lebensberatung bei der Diakonie.

Menschen vor oder in Trennungssituationen benötigten Unterstützung bei der seelischen Bewältigung der Trennung. „In diesen Beratungsprozessen galt es, neben der psychischen Stabilisierung tragfähige neue Wege zu erarbeiten sowie das Vertrauen in die eigenen Kräfte der Ratsuchenden zu stärken“, so Grajaszek. Weitere Inhalte waren das Zusammenwachsen und das Leben in Patchwork-Familien. 

Gut angenommen wurde die Mediation: Das zusätzliche Angebot der Diakonie unterstützt Paare und Familien in Trennungssituationen und bei anderen familiären Streitigkeiten dabei, eine einvernehmliche Lösung zu finden. Bemerkbar machte sich in der Arbeit des Teams auch, dass es mitunter sehr lange Wartezeiten bei niedergelassenen Psychotherapeuten gibt. „Menschen, die dringend auf einen Platz beim Therapeuten warten, wenden sich zur Überbrückung an uns“, sagt Grajaszek.  

Welche Besonderheiten gab es an den einzelnen Standorten? In Meschede haben mehrere Großelternpaare Rat gesucht. „In den Gesprächen ging es um Familienkonflikte mit den erwachsenen Kindern und kleineren Enkelkindern“, berichtet Dirk Grajaszek. Zudem wurden mehrere Menschen beraten, die in einem Betreuungsverhältnis stehen und über die Lebenshilfe vermittelt wurden. 

In Arnsberg registrierte Berater Uwe Madeia besonders viele junge Menschen zwischen 20 und 30. Bei ihnen seien oftmals Einsamkeit oder fehlende elterliche Ansprechpartner der Grund für den Besuch bei der Diakonie gewesen. Zudem hat das Thema Transgender an Bedeutung gewonnen: In diesen Gesprächen sei es vor allem um die Frage gegangen, wie die Ratsuchenden mit ihrer besonderen geschlechtlichen Identität in der Gesellschaft umgehen können, so Madeia. „Durch die öffentliche Diskussion, zum Beispiel über das dritte Geschlecht, wird das Thema immer mehr aus der Tabuzone geholt – das spiegelt sich auch in unserer Arbeit wieder.“

 

 


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