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Zukunft der Altenpflege im Blickpunkt

SPD-Politiker diskutieren im Fachseminar der Diakonie darüber, wie man dem Fachkräftemangel begegnen kann

Austausch über die Zukunft der Altenpflege: Gastgeberin Heike Brauckmann-Jauer (vorne, 2. von links) mit Angelika Chur (vorne, 3. von links), die das Treffen moderierte, sowie den weiteren Politikern und Verwaltungsvertretern. Foto: drh/Tobias Schneider

Holzwickede (drh) - Die Gesellschaft wird immer älter, das Thema Pflege gewinnt weiter an Bedeutung. Doch gut ausgebildete Fachkräfte sind rar. Vor diesem Hintergrund ist die SPD-Kreistagsfraktion Unna jetzt im Fachseminar für Altenpflege in Holzwickede zu Gast gewesen. Unter dem Motto "Arbeitsplatz Pflege" informierten sich die Arbeitskreise Soziales und Gleichstellung sowie Arbeitsmarktpolitik und Wirtschaftsförderung über die aktuelle Situation und Ausbildungsmöglichkeiten für den Pflegenachwuchs. Mit Gastgeberin Heike Brauckmann-Jauer, Leiterin des Fachseminars, sprachen die Politiker unter anderem darüber, wie attraktiv der Beruf ist, welche Bedarfe es gibt und was verbessert werden kann.

Heike Brauckmann-Jauer berichtete unter anderem über das Ausbildungsangebot, Unterrichtsinhalte und die aktuellen Herausforderungen für Altenpflegeschulen. Am Fachseminar der Diakonie mit seinen beiden Standorten Holzwickede und Bergkamen können Männer und Frauen eine Ausbildung zum/zur staatlich anerkannten Altenpfleger/in oder zur staatlich anerkannten Altenpflegehilfskraft absolvieren. Die theoretischen Inhalte werden am Fachseminar, die praktischen Inhalte in ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen vermittelt.

Die Altenpflegeausbildung am Fachseminar fördert vor allem Kompetenzen, die zur eigenverantwortlichen Pflege, Beratung, Begleitung und Betreuung älterer Menschen befähigen. "Die Auszubildenden lernen, wie sie Menschen individuell pflegen, befassen sich mit Dokumentation, Rechtskunde und medizinischer Diagnostik", so Brauckmann-Jauer.

In der Altenpflegehilfeausbildung geht es um Kenntnisse und Fähigkeiten, die für eine qualifizierte Betreuung und Pflege älterer Menschen unter Aufsicht einer Pflegekraft erforderlich sind. "Die Auszubildenden lernen, wie sie Menschen bei der Grundpflege und Tagesgestaltung unterstützen können und wirken bei der Gesundheitsvorsorge mit", nannte sie zwei Beispiele.

Brauckmann-Jauer hob die hohe Qualität der beiden Ausbildungsgänge am Fachseminar und die vergleichsweise gute Bezahlung der Auszubildenden hervor. Für die Altenpflegeschulen selbst habe sich die Lage jedoch verschärft: "Die staatlichen Zuschüsse in Nordrhein-Westfalen sind seit Jahrzehnten nicht erhöht worden", kritisierte die Diplom-Pädagogin. "Hier muss die Politik aktiv werden, damit die Fachseminare ihre vielfältigen Aufgaben weiterhin in gewohnter Weise wahrnehmen können."

Die Gehälter im Pflegebereich bezeichnete Brauckmann-Jauer als insgesamt zu niedrig: "Nicht alle Anbieter zahlen die vergleichsweisen hohen Tarife wie Kirche und Diakonie."

Die Politiker nahmen die Ausführungen interessiert zur Kenntnis und kündigten an, sich für eine Unterstützung und Aufwertung des Pflegeberufes stark zu machen. Die SPD wolle einen Beitrag dazu zu leisten, mehr junge Menschen für diesen Beruf zu gewinnen, sagte Arbeitskreis-Leiterin Angelika Chur, die durch die Veranstaltung führte.

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