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Klettern für die Seele

Junge Flüchtlinge lernen mit Diakonie eigene Stärken kennen – Frauenbild in Deutschland großes Thema

Einmaliges Erlebnis: Beim Workshop der Diakonie Ruhr-Hellweg in Meschede stand für die jungen Flüchtlinge auch das Klettern auf dem Programm. Einige haben zum ersten Mal in ihrem Leben Schnee gesehen. Foto: drh

 

Kreis Soest (drh) - Die eigenen Stärken kennen lernen, durchhalten und die eigenen Grenzen wahrnehmen, das sind Dinge, die die Diakonie Ruhr-Hellweg jungen Flüchtlingen, die ohne Begleitung nach Deutschland gekommen sind, mit auf den Weg geben möchte. Im Rahmen des Diakonie-Projektes „Backup – Potenziale sichern“ haben sich 23 junge Männer aus dem  Kreis Soest jetzt bei zwei Workshops mit dem eigenen Selbstbild und dem Verhalten in Gewaltsituationen oder gegenüber Frauen beschäftigt.

 

Vier Tage lang war Projektleiterin Zeinab El Zein mit den Teilnehmern im Jugendhaus in Bielefeld. Mit dabei junge Männer aus Afghanistan, Ghana, Eritrea, Algerien, Syrien und weiteren Nationen. Zusammen mit zwei pädagogischen Fachkräften wurden in Bielefeld Themen wie das Frauenbild in Deutschland oder soziale Kompetenz besprochen. Kleine Aufgaben, Gruppenarbeit und die intensive Begleitung durch erfahrene Trainer waren wichtige Elemente des freiwilligen Angebotes. „Das Frauenbild in Europa im Unterschied zum Frauenbild in den Herkunftsländern meiner Schützlinge war ein sehr zentrales Thema“, erklärt El Zein. „Durch den intensiven Austausch und das Training über vier Tage konnte dazu viel erarbeitet werden. Außerdem hat diese Auszeit die Männer sehr zusammengeschweißt.“

 

Ergänzend zum Aufenthalt in Bielefeld ist die Beraterin aus Soest mit ihrer Gruppe im zur Diakonie gehörenden Matthias-Claudius-Haus in Meschede-Eversberg gewesen. Besonders: hier bietet die Diakonie zusammen mit dem Kooperationspartner „Seilschaft“ erlebnispädagogische Programme an. So konnten die Männer aus El Zeins Projekt mit drei Pädagoginnen und Pädagogen im Klettergarten Erfahrungen sammeln und miteinander Zeit verbringen.

Für alle eine schöne Erfahrung, wie El Zein berichtet: „Sich beim Klettern selbst zu erfahren, tut auch der Seele gut. Einige Teilnehmer haben dort zum ersten Mal in ihrem Leben Schnee gesehen. Sie haben mich gefragt, ob wir überhaupt noch in Deutschland sind.“

 

„Backup“ richtet sich an junge, unbegleitete Flüchtlinge. El Zein unterstützt vor allem jene, die als Minderjährige allein nach Deutschland gekommen sind und mit dem Erreichen der Volljährigkeit nicht mehr in den speziellen Einrichtungen für Kinder und Jugendliche aufgefangen werden. Im Rahmen des Projektes  ist Zeinab El Zein montags bis freitags im Haus der Diakonie in der Wiesenstraße 15 für Hilfesuchende da.

 

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