Zum Hauptinhalt springen

Wege ebnen für ein gelingendes Familienleben

Die 180°-Rückführungsgruppe der Diakonie hat ihr fünfjähriges Bestehen gefeiert

Freuen sich über das fünfjährige Bestehen der 180°-Rückführungsgruppe: (von links) Mitarbeiterin Susanne Aru, Leiter Robert Denner, die Mitarbeiter Rob Auferkamp und Kevin Hillebrand, Fachbereichsleiterin Irene Düring, Mitarbeiterin Kerstin Wiegand, Diakonie-Vorstand Christian Korte und Referent Björn-Christian Jung von der Diakonie RWL. Foto: drh/Tobias Schneider

 

Hamm (drh) – Manchmal erleben Familien eine schwere Krise, und das Zusammenleben von Eltern und Kindern stößt an Grenzen – vielleicht wegen psychischer Probleme, Erziehungsschwierigkeiten oder Beziehungsstörungen. Dann kann eine vorübergehende Trennung heilsam sein. Die 180°-Rückführungsgruppe der Diakonie Ruhr-Hellweg bietet Kindern in solchen Situationen ein vorübergehendes Zuhause. Gleichzeitig bekommen Eltern und Geschwister umfassende Begleitung. Ziel ist es, dass die Familie wieder zusammenwächst und das Zusammenleben bald wieder gelingt. Anfang Mai hat das besondere Angebot mit Mitarbeitenden, Kooperationspartnern sowie den Kindern und Familien sein fünfjähriges Bestehen gefeiert.

Diakonie-Vorstand Christian Korte würdigte in seinem Grußwort das besondere Konzept der Wohngruppe. „Wir glauben fest daran, dass Kinder in ihre Familien gehören. Deswegen ist der Aufenthalt bei uns nur eine temporäre Phase. Es ist uns wichtig, die Eltern nicht aus der Verantwortung lassen. Wir können stolz darauf sein, was wir in den vergangenen fünf Jahren erreicht haben.“ Die Glückwünsche des Landesverbandes, der Diakonie Rheinland-Westfalen Lippe, überbrachte Björn-Christian Jung, Referent für erzieherische Hilfen. Das Konzept sei fachlich hoch interessant. „Alles Gute und weiterhin gutes Gelingen!“

Auch Irene Düring, Fachbereichsleiterin „Bildung und Erziehung“ bei der Diakonie, würdigte den besonderen Ansatz und dankte den Mitarbeitenden, von denen die meisten seit dem Start dabei sind. Die Idee des stationären Angebots war damals aus jahrelanger Erfahrung in der Jugendhilfe entstanden. Das Konzept der Rückführung wurde in Fachkreisen stark diskutiert. „Das Besondere an 180° ist der Blick auf die Familie als Ganzes“, erklärte Einrichtungsleiter Robert Denner. „Es war spannend und herausfordernd, solch ein Angebot von 0 auf 100 hochzufahren“, erinnerte er an die Anfänge. Seitdem hat sich die Arbeit beständig weiterentwickelt. Pünktlich zum Geburtstag ist eine überarbeitete Konzeption erschienen, die nun auch zwei Plätze für ein Clearing vorsieht, falls es mit der Aufnahme mal schnell gehen muss – etwa wegen einer akuten Krise in der Familie.

Die 180°-Rückführungsgruppe befindet sich in der Spichernstraße 75 in Hamm in einem ehemaligen Pfarrhaus. Aktuell haben dort sieben Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren ein vorübergehendes Zuhause. In der Wohngruppe erfahren sie einen geregelten Tagesablauf, üben die Einhaltung von Regeln und lernen Beziehungen aufzubauen und positiv zu gestalten. Die Fachkräfte der Diakonie sind rund um die Uhr für die Kinder da und sorgen für ein verlässliches Umfeld in Geborgenheit.  

Die Eltern und Geschwister werden während dieser Zeit miteinbezogen. Neben regelmäßigen Besuchen gibt eine umfassende Begleitung und Beratung den Familien die Möglichkeit, Schwierigkeiten im Zusammenleben zu erkennen und alternative Wege einzuschlagen. „Gemeinsam lenken wir den Blick auf die Fähigkeiten und Ressourcen, die in jedem Familienmitglied stecken. Entscheidend ist dabei die Begegnung auf Augenhöhe.“  

Ziel ist es, dass die Eltern die kindlichen Bedürfnisse im Blick haben und die Kinder den Vorgaben der Eltern folgen. Spätestens nach einem Jahr sollen die Kinder in ihre Familien zurückkehren können – mit neuen Kräften in ihr vertrautes, gestärktes Umfeld.

 

 

Social Media Links

Ausschließlich aus Gründen der besseren Lesbarkeit sehen wir von einer gleichzeitigen Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers ab und verwenden die sprachlich gängige Form, daher meist das generische Maskulinum. Wir verstehen das generische Maskulinum als neutrale grammatikalische Ausdrucksweise, die in der Ansprache sowie Ihrer Geltung selbstverständlich und ausdrücklich alle Geschlechter gleichermaßen umfassen soll. Vielen Dank für Ihr Verständnis.